Montag, 28. Oktober 2013

Fogcouver

Erlebnisse:

Nach meiner Über-Nacht-Fahrt mit dem Greyhound von Banff nach Vancouver ging es dann im Hostel erstmal ins Bett, nachdem ich sehr froh war mich mit Hilfe des GPS meines Tablets orientieren zu können, da die Sichtweite bei meiner Ankunft in Vancouver doch nicht viel mehr als 20 m betragen hat.
Dies sollte sich dann auch in den darauffolgenden Tagen nicht ändern, die ich dazu nutzte am Ufer der Buchten "False Creek" und "English Bay" entlang zu spazieren, die Künstlerinsel Granville Island und den Stanley Park zu erkunden. Dienstags kaufte ich mir dann ein paar gebrauchte Ski und Schuhe und abends ging es dann am Kinotag in "Escape Plan", u.a. mit dem auf deutsch fluchenden Schwarzenegger. Mittwochs war endlich kein Nebel mehr in Downtown, so dass ich mich entschied mich Richtung Grouse Mountain aufzumachen, einem recht hohen Berg recht nah an Vancouver. Auf dem Weg musste ich dann feststellen, dass der Nebel zwar aus Downtown größtenteils abgezogen war, allerdings immer noch über dem Meer lag, was man auf den Fotos sehen kann. Am Fuße des Grouse Mountains angekommen und mit der Absicht den beliebten Hiking-Trail "Grouse Grind" zu wandern, nahm ich wie bei den meisten Hiking-Trails üblich die Hinweise "Essen und Trinken mitnehmen, gute körperliche Fitness etc." zur Kenntnis. Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste war, dass der Hiking-Trail eigentlich nur eine einzige Treppe war, bestehend aus 2860!!! Stufen. Nachdem ich nach 10 Minuten meine erste Pause einlegte, wurde ich direkt als Neuling identifiziert. Kein Wunder, dachte ich mir nachdem ich nach weiteren 10 Minuten die 1/4 Markierung erreicht hatte. Nach gut 70 Minuten war ich dann komplett verschwitzt oben (während ich Pullover und Jeans trug, waren die meisten anderen in Sportklamotten unterwegs), genoss den Ausblick und stieg noch ein wenig weiter den Berg hinauf bis zum Gipfel.
Donnerstag wurde dementsprechend zum Relaxen und Fotos machen genutzt, bevor es dann freitags zum CFL-Footballspiel der BC Lions ging. Samstag war wieder Wandern angesagt und zwar entlang des Canyons des Capilano Rivers (die Brücke für 35$ ersparte ich meinem Reisebudget). Ich entschied mich dann den gesamten Weg zum Hostel zu laufen, so dass ich am Ende des Tages rund 20 km zurückgelegt hatte, wodurch der Sonntag mit Waschen und Nachtfotos von Vancouver ein recht kurzes Programm erhielt. Wenn man in Kanada ist, dann muss man auch einmal ein Eishockey-Spiel gesehen haben und da der Montag einer der wahrscheinlich letzten Möglichkeiten dazu war, holte ich mir ein vom Hostel verkauftes Ticket. Die Stimmung war deutlich besser als beim Football oder Basketball im März, aber dennoch nicht zu vergleichen mit den deutschen Fussballstadien. Am darauffolgenden Tag sollte es dann in die Hauptstadt British Columbias, Victoria auf Vancouver Island gehen.

Quo vadis?

Nun geht es nach Victoria, wo ich einige Wochen im Hostel für Essen und Unterkunft arbeiten werde, bevor ich dann noch einmal kurz zum Shoppen das Land mit Ziel Seattle verlasse. Dann geht es zum Ski-Resort nach Big White in der Nähe von Kelowna (hallo Tina!), wo ich für 2 Monate im Hostel, welches direkt an den Skipiste liegt, unterkommen werde. Mein Ausgaben-Forecast (hallo juwis!) besagt, dass ich so auch ohne Job und mit sparsamem Lebensstil bis zur Rückkehr nach Deutschland mit meinem Reisebudget auskommen kann. 

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Nachkerb in Banff

Erlebnisse:

Freitags ging es dann in das rund 60 km entfernte Banff, welches eine absolute Touristenhochburg ist, da der größte Teil des Ortes aus Hotels, Motels, Hostels, Souvenir- oder Schmuckläden oder Fast Food Restaurants besteht. Ich muss aber sagen, dass Banff auch ein absolut schönes Touristenziel ist, da es inmitten der Berge liegt und man wenn man aus der Tür geht geniale Aussichten hat. Während der erste Tag einmal wieder der Erkundung galt, traf ich am Samstag mal wieder ein bekanntes Gesicht. Lustigerweise hatten Martina, die ungefähr 150 km entfernt in einem Resort arbeitet, und ich ein paar Tage vorher gechattet, um hierbei festzustellen, dass wir am selben Tag im selben Hostel in Banff sein werden. Ich musste also wieder einmal feststellen, dass Kanada gar nicht so groß ist. Also gab es dann am Samstagabend Colaschoppen, während in unserem Heimatort die Nachkerb stattfand. Mit ihren vier Kollegen ging es dann später noch in eine Disko, die wie in Kanada üblich, um 2 Uhr den Alkoholausschank beendet und kurze Zeit später alle Besucher rauswirft. Die weiteren Tage in Banff verbrachte ich damit verschiedene Wege entlang zu wandern und den heißen Quellen einen Besuch abzustatten, welche jedoch mehr verhießen als sie tatsächlich waren. Denn die "Hot Springs" waren ein 40°C heißer Pool, wie in jedem normalen Schwimmbad auch nur größer und ohne Blubbel. Banff gefiel mir ganz gut und ich kann nachvollziehen, dass viele Work & Traveller hier einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Ich habe jedoch für mich aufgrund des mangelnden oder negativen Feedbacks auf meine Bewerbungen (keiner mag mich da ich nicht bis Ende April / Anfang Mai arbeiten könnte) entschieden, weiterzureisen. Somit ist das nächste Ziel nun die Großstadt Vancouver an der Pazifikküste.


Freitag, 11. Oktober 2013

Das Fotomotiv Kanadas schlechthin - Lake Louise

Erlebnisse:

Am Montag ging es dann mit dem Brewster-Bus den Icefields-Parkway in Richtung Süden mit dem Ziel Lake Louise. Im Bus kam ich mir wie ein VIP vor, da die gesamte Reisegruppe nur 5 Personen umfasste. Auf dem Weg nach Lake Louise hielten wir dan an Wasserfällen, Seen und am Icefields Adventure. Hier stiegen wir dann in einen anderen Bus mit dem wir auf einen Gletscher gefahren wurden. Allerdings war dies bei den Wetterbedingungen mit Schnee und Wind kein sonderlich großes Vergnügen, da man es auf dem Gletscher nur recht kurz aushalten konnte.
Am nächsten Tag ging es dann mit zwei deutschen Jungs zum Morraine Lake, von wo aus wir zu den Consolidation Lakes wanderten. Da der Weg mit einer Bärenwarnung versehen war, nahmen wir dann auch mal das Bärenspray mit. Ein Bär lief uns dennoch nicht über den Weg, was die beiden doch sehr enttäuschte.
Mittwochs war dann der Tag auf den ich gewartet hatte. Es war nämlich gutes Wetter und Sonnenschein. Somit ging es dann zunächst vom Hostel zum Lake Louise, was an sich schon einmal 4 km (inkl. 200 Höhenmetern) war.
Dort angekommen entschied ich mich auf den angrenzenden Berg zu laufen, um von dort die Aussicht auf den See genießen zu können. Am Ende des Tages hatte ich dann ungefähr 20 km hinter mir und insgesamt 700 Höhenmeter erklommen, so dass ich den darauffolgenden Tag erstmal zur Entspannung/zum Bewerben genutzt habe.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Home is where the backpack is

Unterkunft:

Bereits vor meiner Ankunft in Jasper hatte ich vom Hostel-Besitzer einige Anweisungen erhalten und so war ich gerüstet für meinen ersten Self-Check-In in ein Hostel. Bei 8 Betten ist es auch ehrlich gesagt recht uneffektiv eine Rezeption zu öffnen. Im Hostel trafen dann im Laufe des Abends die restlichen Gäste ein, mit denen man aufgrund der kleinen Größe recht schnell ins Gespräch kam. Eigentlich ist es an sich gar kein Hostel, zumindest fühlt es sich nicht so an, sondern eher eine internationale WG. Dementsprechend passt das Motto des Hostels auch sehr gut. Mike und Ashley, die beide selbst sehr viel gereist sind, sind sehr stolz auf ihr kleines Hostel, welches sehr gut ausgestattet und extrem sauber und auf jeden Fall außergewöhnlich ist.

Erlebnisse:

Den ersten Tag sowie den gestrigen Tag in Jasper nutzte ich, um mich in Jasper, Banff, Lake Louise und anderen Touristengebieten zu bewerben, was insgesamt recht mühsam und langweilig war. Immerhin habe ich nun die Hoffnung, dass ich während meiner Aufenthalte in Lake Louise und Banff Job Interviews bekommen könnte. Donnerstag und den heutigen Sonntag verbrachte ich damit, die nahegelegenen Wanderwege und Seen zu erkunden. Am Freitag ging es dann mit dem Auto eines deutschen Pärchens zusammen mit meinem irischen Mitbewohner zum Maligne Canyon sowie dem Medicine und Maligne Lake, wo wir gemeinsam ein paar kurze Wege wanderten. Unser Weg dorthin wurde jedoch zwischenzeitlich von ein paar Bergziegen blockiert, die Éamonn mit Freude und Spaß von der Straße vertrieb. Ansonsten ist Jasper eine recht ruhige und schöne Stadt, die jedoch absolut vom Tourismus lebt und dementsprechend auch ein hohes Preisniveau hat.

Wetter:

Das Wetter ist hier zum größten Teil beständig, nämlich bewölkt und um die 5°C, was es allerdings sehr problematisch für mich macht schöne Fotos zu machen. Sobald die Sonne jedoch einmal die Wolken durchbricht, wird es deutlich wärmer und einfacher schöne Fotos zu machen.

Quo vadis?

Morgen geht es mit einer typischen Touristenbustour in das ungefähr 200 km südlicher gelegene Lake Louise, wo ich bis Freitag bleiben werde, bevor es nach Banff geht, welches auf Basis von Facebook-Gruppeneinträgen, wohl als die Hochburg der deutschen Work & Traveler anzusehen ist.

Dienstag, 1. Oktober 2013

The Canadien

Erlebnisse:

Nach der Verabschiedung von meinen Eltern am Torontoer Flughafen ging es dann weiter für mich zum Bahnhof mit dem Ziel Westkanada. Wenn man den deutschen Zugverkehr gewohnt ist, ist doch vieles in Kanada ganz anders. So checkt man zum Beispiel sein Gepäck wie am Flughafen ein und nimmt nur sein Handgepäck mit. Auch ist es keineswegs so, dass Hunderte Menschen Zug fahren. Mit mir reisten in den beiden Waggons der Economy Class schätzungsweise 80 Leute, während in den Schlafwägen noch einmal vielleicht 150 Personen befördert wurden. Somit war dann auch schnell klar, warum Zug fahren so viel kostet wie fliegen. Los ging es dann abends pünktlich um 22 Uhr. Von dort an waren schlafen, essen und aus dem Fenster schauen meine Hauptbeschäftigungen. So sah ich im Laufe des ersten Tages im Grunde die Landschaft, welche dem Algonquin Park ähnelte, während es dann am zweiten Tag hauptsächlich Ackerfläche und Prärie waren nur unterbrochen von einem dreistündigen Aufenthalt in Winnipeg. Nachdem auch die dritte Nacht im doch recht unbequemen Zug vorbei war, kamen wir dann in die Rocky Mountains, wo ich mir einen Sitzplatz im Panorama Wagen ergattern konnte und so die atemberaubende Landschaft bestaunen konnte. Nach 68 Stunden erreichte der Canadien dann gegen 16 Uhr Ortszeit Jasper, wo ich für 6 Nächte in einem 8-Bett Hostel eingebucht bin.