Samstag, 28. September 2013

Portages, Bieberdämme, Sümpfe – Hindernisse einer gemütlichen Paddelfahrt

Erlebnisse:

Angekommen im Algonquin Park mussten wir zunächst die 40 km lange Fahrt über unbefestigte Straße zu unserem Zugangspunkt Brent nehmen, wobei wir doch tatsächlich für einen kurzen Moment einen Schwarzbären auf der Straße gesehen haben (Bär gesehen – check). Während meine Eltern sich auf dem dortigen Campingplatz einquartierten, gingen Timo und ich auf unsere Kanutour durch das Backcountry. Perfekt ausgestattet vom örtlichen Laden „Algonquin Outfitters“ und mit einigen nützlichen Tipps ausgestattet ging es dann sonntags gegen 11:30 Uhr auf unsere Tour die für 3 Nächte und 4 Tage angesetzt war. Am ersten Tag ging es über den Cedar Lake den Fluss hinunter in den Radiant Lake, wo wir unser Camp an der Westseite aufschlugen. Nach drei Portages, bei denen wir unsere Ausstattung jeweils etwa 800 m tragen mussten, erreichten wir unseren Backcountry-Campingplatz gegen 16:00 Uhr und richteten uns dort ein. 
Mit Kartoffeln und Fleischspießen sowie Nudeln mit Pesto gab es ein üppiges Abendessen. Aufgrund des vielen Regens des Vortages mussten wir allerdings auf ein Lagerfeuer verzichten und konnten somit frühzeitig in unser doch eher weniger bequemes Zelt kriechen. Am nächsten Tag stand gleich zum Frühstück die längste Portage unserer Route mit 3,5 km auf dem Plan. Um diese zu erreichen mussten wir aber zunächst das Boot über Bieberdämme hieven, um hierbei jedes Mal nicht sicher zu sein, ob wir das richtige Tun. Letztendlich konnten wir die Portage dann finden.

Als „Belohnung“ nach absolvierter Mega-Portage durften wir dann im Slalom durch das Flussmäander fahren und kamen somit auch hier nur langsam voran. Nach 8 Stunden Paddeln, Tragen, über Bieberdämme hieven, fluchen uvm. erreichten wir dann unseren zweiten Zeltplatz auf einer Insel im Hogan Lake, von wo aus wir einen genialen Sonnenuntergang sehen konnten und die garantiert bärensicher war.
  Am nächsten Morgen dann Nebel überall, so dass wir schon Sorge hatten nicht zu unserer dritten Etappe zum Catfish Lake aufbrechen zu können. Gegen 9 hatte dieser Nebel sich dann aber gelegt, so dass wir los konnten. Als besondere Hindernisse hatte die Route für  uns heute einen Sumpf parat, in den man das Paddel teilweise nur gerade so eintauchen konnte und welcher nahezu vollkommen mit Seerosen bedeckt war. Bereits um 14 Uhr am Tagesziel angekommen, entschieden wir uns noch weitere Meter zu machen, um am darauffolgenden Tag mehr Zeit zu haben, die Strecke nach Niagara Falls zu fahren. Letztendlich haben wir uns dann in Anbetracht eines gemütlichen Betts im Wohnmobil, dann dazu entschieden, die Strecke noch komplett an dem Tag zu absolvieren, so dass wir zur Überraschung und Freude unserer Eltern um 18 Uhr zwar total erschöpft und mit Rückenschmerzen, aber glücklich zurück am Einstiegspunkt waren. Achso auf der letzten Etappe haben wir auch noch einen Bieber gesehen. (Bieber gesehen – check).
Am nächsten Tag ging es dann nach Niagara Falls zum Fälle und Whirlpool ansehen, Jet Boat fahren, shoppen und Feuerwerk ansehen.

Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von meinen Eltern, die sich von Toronto auf den Rückflug machten, während es für mich mit einer 66 stündigen Bahnfahrt in den Westen nach Jasper in Alberta gehen wird.

Samstag, 21. September 2013

Natur! Pur!

Erlebnisse:

Während ich in meinem bisherigen Reiseverlauf hauptsächlich die großen Städte des kanadischen Ostens gesehen hatte, ging es dann von Halifax aus mit meiner Familie mit dem Wohnmobil wieder den ganzen Weg in Richtung Süden durch etliche Nationalparks zurück. Noch bevor wir das Wohnmobil in Empfang nahmen, ging es für uns in das ca. 130 km von Halifax, entfernte Lunenburg; ein kleines Fischerdörfchen, welches von etlichen Reiseführern empfohlen wird. Dementsprechend hat es auch hauptsächlich Souvenirläden und eine Hafenfront mit vielen hübschen Häuschen zu bieten. 


Danach startete unsere Caravan-Tour mit der ersten Station, dem Cabot Trail, einer etwa 250 km langen Straße durch den nördlichen Teil der Cape Breton Insel mitten durch den Cape Breton Highlands National Parc. Im Nationalpark selbst kamen wir dann nur sehr langsam voran, da unsere Fahrt immer wieder von Aussichtspunkten, die einen atemberaubenden Ausblick boten unterbrochen wurde. Aber nicht nur tagsüber konnten wir staunen, sondern auch nachts brachte uns der Sternenhimmel zum Schwärmen. Auf dem Rückweg vom Cabot Trail setzten wir Verena am Flughafen ab und nahmen dann Kurs auf Prince Edward Island, welches wir am nächsten Tag erreichten. Dort wurden kurze Strandspaziergänge unternommen, sowie ein kurzes Bad im eiskalten Meer genommen, bevor wir uns dann einen Lobster sowie ein All you can eat Salat und Muscheln-Buffet leisteten. 
Am nächsten Tag erreichten wir dann den Fundy-Nationalpark in New Brunswick, wo wir insgesamt zwei Nächte verbrachten, um die Auswirkungen des riesigen Tidenhubs beobachten zu können und eine schöne Hiking-Tour mit Flussdurchquerung zu unternehmen. 

 Anschließend verließen wir die Maritimes und besuchten dann Quebec City, wo ich dann als bereits Ortskundiger eine kleine Führung veranstalten konnte. Von der dortigen Touristinfo und dem Wunsch Elche, Bären und Bieber zu sehen angetrieben, ging es dann in den National Park Jacques Cartier, welcher nicht weit entfernt von Quebec City im Norden liegt. Wir beschlossen ganz ans Ende des Parks zu fahren und dort zu wandern, da wir dort die Aussichten Tiere zu sehen für am größten hielten.
Wie es immer so ist, wenn man gerade die Hoffnung aufgibt und schon auf dem Rückweg zum Wohnmobil ist, passiert etwas. Und so stand dann auf einmal ein Elch mitten in unserem Weg.  (Elch gesehen – check) Dieser sollte jedoch nicht der einzige sein, den wir in der Dämmerung sehen, denn auf dem Weg aus dem Park sahen wir weitere sechs Elche. Nach einem Tag Verschnaufpause ging es dann in den Nationalpark Mauricie, wo wir erneut eine Wanderung unternahmen. Außer den üblichen Streifen- und Eichhörnchen konnten wir keine weiteren Elche, Bären oder Bieber sehen. Daraufhin ging es in die Landeshauptstadt Ottawa, wo ich somit dann zum dritten Mal war und somit wieder den Touristenführer geben konnte. Als letzte große Station der Reise stand dann der Algonquin Park auf der Liste.

Freitag, 6. September 2013

Schock in Halifax

Erlebnisse:

Am Dienstag ging es dann von Borden-Carleton mit Maritime-Bus nach Halifax. Während ich mir bei der Fahrt schon überlegt hatte, ob diese Busgesellschaft noch schlechter als Greyhound ist, sollte dieser Eindruck dann in Halifax bestätigt werden, denn dort kamen wir letztendlich ohne unser Gepäck an. Was war passiert? Der Busfahrer hatte unser Gepäck in das falsche Fach eingeladen und dementsprechend am falschen Ort ausgeladen und da Verena und ich nicht am Fenster saßen, bemerkten wir es erst als wir in Halifax angekommen war. Zum Glück ist es in Kanada so sicher, dass es nichts ausmacht, wenn zwei Gepäckstücke für zwei Stunden unbeobachtet auf dem Bürgersteig am Bahnhof stehen. So konnten wir unsere Rucksäcke dann am nächsten Tag unversehrt an der Busstation abholen. Ansonsten haben wir uns in den letzten Tagen Halifax und Dartmouth, welches auf der anderen Uferseite liegt angesehen, welche aber beide nicht sonderlich viel zu bieten haben. Daher gibt es zu unserem Halifax-Aufenthalt weder viel Text noch viele Fotos.

Wetter: 

Nach Wochen schönstem Sonnenschein auf Prince Edward Island bei starkem Regen abgereist. Das schlechte Wetter hat dann auch in Halifax bis Donnerstag angehalten, während auch die Temperaturen derzeit in herbstliche Maße abgleiten, so dass wir abends derzeit nur noch 10-15 Grad haben.

Quo vadis?

Bald werde ich meine Familie hier in Halifax treffen und dann werden wir gemeinsam zu unserer Ostküstentour aufbrechen. Diese wird uns zunächst nach Cape Breton Island führen, weiter dann über Prince Edward Island, Québec City, den Algonquin Parc zu den Niagarafällen, bevor es für meine Familie dann von Toronto aus nach Deutschland geht und für mich in Richtung Rocky Mountains.

Dienstag, 3. September 2013

Halbzeit

Zwischenfazit:

Wow, es ist Halbzeit meines Kanada-Aufenthaltes. Dabei kommt es mir doch wie gestern vor als ich meine Abschiedsparty gegeben habe. Aber bei genauerem Nachdenken habe ich doch schon so viel erlebt und so viele Leute kennengelernt.

Ich habe bei drei komplett unterschiedlichen kanadischen Familien/Paaren für insgesamt 7 Wochen gelebt, mit 9 weiteren habe ich jeweils mehr als drei Wochen meiner Reise verbracht. Ich habe 8 Städte gesehen, habe 24 Postkarten verschickt, "nur" 3500 Fotos gemacht, hatte insgesamt 12 Hostel-Aufenthalte, bin über 3200 km Bus gefahren, bin zweimal geflogen, habe mich an fünf absolut unterschiedlichen Arbeitsstätten beweisen können.

Ich habe Unmengen an Cola Zero und Ginger Ale getrunken, etwa fünf Flaschen Ketchup verbraucht, obwohl ich ca. 50 Mal bei Burger King ein Gratis-Menü gegessen habe. 

Eigentlich alle meine Klamotten wurden in Waschmachine oder Trockner ruiniert, inkl. 1 von 1 gekauften T-Shirt =(.

Ich habe über 5000 € ausgegeben, im Gegenzug aber nur etwa 3000 € verdient, habe dafür aber an den Stränden von Lake Erie und Prince Edward Island gelegen, ein NBA-Spiel gesehen, mit Benni Bier in Toronto getrunken, mich zweimal von den Niagara Fällen duschen lassen, eine rasante Fahrt auf dem Whirlpool Jet-Boat gehabt, eine Show vom Cirque du Soleil gesehen, bin mit Verena im romantischen Québec City Essen gewesen, habe zwei Führungen durch das Parlament von Kanada gemacht,war in drei National- und zwei Pronvincial-Parks habe Reisende aus aller Welt kennen gelernt, wurde von einem Kanadier einfach so zum Einkaufen gefahren und habe letztendlich auch mein Englisch-Wortschatz erweitert.

Und, was lief bei euch so?


Sonntag, 1. September 2013

PEI's beaches

Erlebnisse:

Das Wochenende auf der Farm stand uns immer zur freien Verfügung und da wir auch immer das Auto hatten, hatten wir genug Zeit, um die Insel zu erkunden. So ging es am ersten Samstag in einen Provincial-Park an der Nordküste, wo wir gemeinsam mit Tomoquo bei gutem Wetter einen schönen Tag am Strand verbrachten. Weiterhin erkundeten wir in unserer Zeit hier auf der Insel den "Prince-Edward-Island-Nationalparc" mit seinen roten und weißen Sandstränden, das Touristenörtchen Cavendish, welches Besucher mit einem Anne of Green Gables-Museum (eine Art Pipi Langstrumpf) anlockt. Ansonsten ging es noch in die beiden größten Städte der Insel Summerside und Charlottetown sowie in das kleine Örtchen Victoria, die ehrlich gesagt außer ein paar kleinen Souvenirlädchen nicht sonderlich viel zu bieten hatten. Weiterhin erkundeten wir auch das Gateway Village, was eine Art Souvenirladen- und Touristeninformationszentrum ist und direkt am Ende der 12,9 km langen Confederation Bridge die Besucher von PEI begrüßt. Selbstverständlich ließen wir es uns auch nicht nehmen auf den Markt nach Summerside zu fahren, wo Kathy, das von uns geerntete Gemüse, jeden Samstag verkauft. Durch Zufall sind wir danach am Kap Egmont gelandet, welches eher versteckt lag, aber dafür umso schöner war. Arbeitstechnisch hat sich in den vergangenen zwei Wochen nicht sonderlich viel geändert, wenn man davon absieht, dass wir nun auch Kartoffeln auf einem 30 Minuten mit dem Auto entfernten Feld ausbuddeln gehen und somit auch DAS Gemüse der Insel schlechthin geerntet haben.