Dienstag, 30. April 2013

Home of the Whopper

Erlebnisse:

Nach den Enttäuschungen der vergangenen Woche ging es dann am Donnerstag auf einmal blitzschnell. Gegen Mittag habe ich meinen Lebenslauf dem Manager der Burger King Filiale in die Hand gedrückt und am Nachmittag wurde ich bereits zum Interview für den folgenden Tag eingeladen. Das Interview dauerte insgesamt keine fünf Minuten und dann war ich bei Burger King angestellt. Einen Vertrag in Papierform gibt es hier irgendwie nicht und so wurde ich dann zwei Stunden später zur Einführung eingeladen. Hier wurden mir und drei anderen Neuanfängern grundlegende Dinge erklärt und das Restaurant gezeigt, sowie bereits die ersten Schichten verteilt. So hatte ich dann meine erste Schicht als Burgerbräter am Samstag, die zweite Sonntag und montags dann die erste Kassenschicht. Angestellt wurden wir vier für die Mitternachtsschicht, welche ab Mitte Juni von 0-8 Uhr dauern wird. Da die Filiale mitten im Touristendistrikt, aber zum Glück auch nur fünf Minuten vom Hostel entfernt, liegt werde ich es dann auch mit dem ein oder anderen Betrunkenen zu tun bekommen. Das wird sicher kein ganz so großer Spaß, aber gut mit sinnlosen Diskussionen lassen sich meine Englischkenntnisse auch verbessern. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich dann tagsüber im Hostel mitarbeiten kann, was mir dann kostenlose Unterkunft beschert, so dass ich an dieser Stelle erneut Geld sparen kann. Ansonsten war ich bisher einige Male mit in der Lieblingsbar des Hostelbesitzers, welcher meist gleich das halbe bis ganze Hostel mitnimmt. Außer Daniel, dem letzten verbliebenen aus der Toronto Gruppe und mir wechseln aber alle Teilnehmer , da die meisten nur ein bis zwei Nächte im Hostel bleiben. Ansonsten wird sich nun erstmal wohl nicht mehr allzu viel spannendes ergeben, so dass auch zu vermuten ist, dass es hier im Blog über die nächsten Wochen ein wenig ruhiger wird.

Wetter:

Mittlerweile erreichen wir regelmäßig die 20 Grad Marke, auch wenn es Ende letzter Woche nochmal kühl war. Ansonsten sollte der Frühling nun da sein, auch wenn er sich bereits ein wenig wie Sommer anfühlt.

Erstaunliches:

- wie oben geschrieben, keine Arbeitsverträge
- in der Bar kriegt man meist Softdrinks kostenlos nachgefüllt

Mittwoch, 24. April 2013

Warten

Erlebtes:

Nachdem wir uns die Fälle in der vergangenen Woche mehrfach bei Tag und Nacht angesehen haben, ist die Hauptattraktion hier schon abgehakt. Dennoch steht noch ein Ausflug zum Whirlpool, auf den Skylon Tower und in das Örtchen Niagara-on-the-lake auf der möglichen Beschäftigungsliste. Das ist auch derzeit dringend notwendig, denn außer Bewerbungen abschicken/abgeben steht derzeit nicht viel auf meinem Tagesplan. Mittlerweile habe ich fast 40 Lebensläufe verteilt, doch auf meiner kanadischen Handynr. wollte mich bis dato niemand anrufen. So waren die CL-Spiele vom FCB und BVB doch eine abwechselnde Beschäftigung.

Aber auch bei ganz alltäglichen Dingen wird man hier überrascht, so wollten wir am Montag zu dritt einkaufen, haben es allerdings nur 20 m aus dem Hostel geschafft bis uns ein 82jähriger unbedingt zum Supermarkt und wieder zurück fahren wollte. Er stellte sich dann als Vorbesitzer des Hotels raus und erzählte uns die Geschichte von Bernhard "Bert" Trautmann, der auf einer Farm bei seinen Nachbarn zwangsarbeiten musste und später als Torwart bei Manchester City berühmt wurde.  Die ganze Geschichte ist bei Wikipedia nachzulesen.

Wetter:

Es ist April. Das genügt auch hier als Beschreibung. In der letzten Woche gab es eine Temperaturspanne von -3 bis 26 Grad und sowie Schnee, Regen, Wind und Sonne. Also ein absoluter Mix aus allem. Ich glaube eine Art Frühling gibt es hier nicht.

Dienstag, 16. April 2013

Niagara Falls

Erlebnisse:

Der dreitägige Kurzaufenhalt in Toronto war ebenso wie meine vorherige Zeit nach der Ankunft eher langweilig, zumindest was die Sehenswürdigkeiten angeht. Im Canadiana Hostel sind wir auf eine riesige Gruppe aus Deutschen Work and Travellern, WWOFern und einfachen Touristen getroffen, mit denen wir direkt am Donnerstag eine Runde im Madison Club feiern waren. Lustigerweise hatten wir alle die selbe nächste Station, so dass wir in Niagara Falls uns wiedergesehen haben und am gestrigen Sonntag auch hier nochmal eine Bar unsicher gemacht haben, nachdem wir im Hostel eine kleine Etagenparty mit knapp 20 Leuten gefeiert haben. An unserem letzten Tag in Toronto waren wir dann nochmal auf den Toronto Islands, welche wenige hundert Meter von Downtown entfernt im Lake Ontario liegen. Ansonsten haben wir uns gestern die beeindruckenden Niagarafälle angesehen und ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch bei Marineland, einem Freizeitpark wenige Kilometer vom Hostel entfernt. Ich bekomme hierzu aber erst in 1-2 Wochen ein Feedback und da der Park erst in gut einem Monat aufmacht, bezweifele ich derzeit, dass ich dort einen Job annehmen werde, da ich in der Zwischenzeit hoffentlich einen anderen finde.

Quo vadis?

Kurz und knapp, ich versuche hier einen Job zu finden, während Sahra in der kommenden Woche nach San Francisco fliegen wird.

Unterkunft:

Wir sind nun im ACCB in Niagara Falls und ich habe mich für 16 Nächte eingebucht, was mir ein Upgrade auf ein 4-Bettzimmer und einen Übernachtungspreis von unschlagbaren 12 € eingebracht hat, da die meisten immer nur sehr kurze Zeit in Niagara Falls verweilen. Ansonsten gibt es hier einen Herbergsvater namens Patrick, der sich sehr um seine Gäste kümmert und einen möglichst immer in ein Gespräch verwickeln will. Das ist zwar oft anstrengend aber gut für die Englischkenntnisse. Ansonsten wird das Hostel seit der Eröffnung vor 6 Jahren permanent renoviert, so dass hier auch die ein oder andere Sache noch etwas unfertig ist.

Wetter:

Nachdem wir in Toronto eigentlich bis Sonntag Abend nur schlechtes Wetter mit Wind, Kälte und Regen hatten, wurde es ab Sonntagabend richtig schön und als wir am Montag in Niagara Falls ankamen, war es so warm, dass wir ohne Jacke spazieren gehen konnten. Heute Nachmittag hingegen hat es wieder geregnet, allerdings bei wärmeren Temperaturen.

Donnerstag, 11. April 2013

Die Hauptstadt

Erlebnisse:

Gegen Ende der vergangenen Woche haben wir die Veranda fertig gestrichen und zwei Bäume aus dem angrenzenden Wald in den Vorgarten gepflanzt. Ansonsten haben wir uns mit Daniel beschäftigt, um Ana und Leon ein wenig Zeit für sich zu ermöglichen. Nach einem grandiosen Abschlussessen mit Truthahn am Sonntag, wurden wir dann mit nach Ottawa genommen und dort dankenswerterweise sogar bis vor die Hosteltür gefahren. Dort verabschiedeten wir uns etwas wehmütig von Leon, Ana und Daniel und waren dann zurück im Großstadttrubel. Zumal das für Ottawa doch etwas übertrieben ausgedrückt ist. Ottawa ist eher gemütlich und wir waren beide überrascht, dass es gar nicht so hässlich war wie es uns von anderen Reisenden beschrieben wurde. Dennoch haben die drei Tage völlig ausgereicht um das meiste von Ottawa zu sehen. So haben wir eine kostenlose Führung durch das Parlament gemacht, uns das Naturkundemuseum, die Notre Dame Kirche und die Rideau Falls angesehen und haben auch sonst einen Großteil von Downtown Ottawa erkundet. Am Dienstag habe ich mich zum Glück entschieden, in einem Pub das Dortmundspiel zu sehen. Eine gute Entscheidung, die die 5,50€ für ein Bier dann auch wert waren. Gestern waren wir dann noch in einer gemütlichen Bar mit Live-Musik Cocktails trinken und nun sind wir heute zurück nach Toronto gefahren.

Wetter:

Während es in Lyn Ende der vergangenen Woche noch ein paar sehr kalte Nächte und windige Tage hatten, haben wir in Ottawa erstmals unsere Frühlingsjacken anziehen können. Hoffentlich kommt nun endlich der Frühling hier an.

Erstaunliches in Kanada:

- das Geld: auch nach 4 Wochen schaffe ich es noch nicht 5 von 25 Cent Münzen zu unterscheiden
- die Preisauszeichnungen: es ist immer wieder nervig wenn an der Supermarktkasse noch ein Steueraufschlag auf den ausgezeichneten Preis kommt, welcher ohne schon teuer erscheint, hingegen sind in den "Alkoholmärkten" die Endpreise ausgezeichnet
- freier Eintritt in Museen in Ottawa donnerstags abends (leider verpasst)
- Dollar-Stores (ähnlich wie Tedi), hier gibt es alles super günstig
- 100 km/h Höchstgeschwindigkeit auf den Freeways

Mittwoch, 3. April 2013

Farmlife

Erlebtes:

Mittlerweile sind Sahra und ich seit über eine Woche hier auf der Farm. In der Zwischenzeit haben wir die Farbe von dem Geländer entfernt und es nahezu komplett angemalt. Das Wetter hat aber die Fertigstellung in den letzten Tagen verhindert, so dass wir am Montag das Gewächshaus aufgeräumt haben, gestern Fussleisten ausgetauscht und Malarbeiten im Haus vorgenommen haben. Heute haben wir dann Mobiles für Daniels Kinderzimmer gebastelt.
An Good Friday (Karfreitag) haben wir einen kleinen Roadtrip durch die Gegend gemacht und danach bin ich mit Leon in den zum Grundstück gehörenden Wald mit dem Quad gefahren, um dort die Kameraüberwachung auszutauschen. Wir sind gefühlte hunderte Male im angetauten Schnee stecken geblieben und haben 45 min meine Brille gesucht die mir ein Ast von Kopf geschlagen hatte.

An Ostersonntag waren wir in Brockville in einer Kirche. Das war mal extrem ungewohnt und keineswegs so strukturiert wie ich es gewohnt bin. Nachdem ungefähr eine halbe Stunde gesungen wurde, hat ein Reverend aus Florida gepredigt eine Stunde gepredigt, teilweise begleitet von begeistern dem Zwischenrufen oder zum Himmel gereckten Armen. Am Ende wurden dann alle nach vorne zum gemeinsamen Gebet gerufen. Insgesamt irgendwie komisch, aber eine interessante Erfahrung.

Ansonsten gehen wir hier viel spazieren, da uns aufgrund unser Abgeschiedenheit aber auch nicht viel übrig bleibt, spielen viel mit dem Sohn oder dem Hund oder genießen das Essen (Pancakes mit Ahornsirup sind einfach der Hammer).

Achso mir geht es gut :-) und ich sage mal mein Englisch macht wie gewünscht Fortschritte.

Wetter:

Während am Anfang unseres Aufenthalts noch Schnee lag ist dieser im Laufe der vergangenen Woche weggetaut, als wir knapp über 0 Grad hatten. Sonst scheint meistens die Sonne, allerdings wehte in den letzten drei Tagen so ein starker Wind das Arbeiten draußen nicht möglich war. Die Temperatur ist seitdem auch wieder unter den Gefrierpunkt gefallen, steigt aber tagsüber auf etwa 5 Grad an. Schnee liegt keiner mehr.

Quo vadis?:

Sobald wir die Farm verlassen werden geht es für 3 Nächte nach Ottawa, die Landeshauptstadt ansehen, welche allerdings auch nicht sonderlich spannend sein soll. Danach geht es zurück nach Toronto für einige Tage um meine Sozialversicherungskarte aufzusammeln und Sahra dir Möglichkeit zu geben Toronto kennenzulernen. Vielleicht geht es dann dort auch zu einem NHL Spiel der Maple Leafs, so dass ich mein Trikot anziehen kann. Anschließend geht es nach aktuellem Plan nach Niagara Falls, wo ich versuchen werde einen Job zu finden, während Sahra von dort aus zu einem Roadtrip an die US-Westküste aufbrechen möchte.

Erstaunliches in Kanada:

- Warmes Frühstück
- Häuser aus Holz (kein Wunder das die bei einem Tornado weg fliegen)
- die Weite (man konnte sich zwar darauf einstellen, aber wenn man da ist, ist es doch viel größer)
- Autoversicherung sollte hier ein Studiengang sein