Sonntag, 24. März 2013

Zwei Welten

Erlebtes:

Nachdem es mit unserer kurzfristigen Couchsurfing Anfrage nicht geklappt hat, haben wir am Freitag das Hostel gewechselt und sind in das "M Montreal" gewechselt, wo wir günstiger und zudem mit Frühstück untergekommen sind. Hier haben wir im 8er Zimmer im Chaos mit vier anderen Deutschen zusammengelebt, mit welchen wir dann auch abends in der hosteleigenen Bar und in einem Club feiern waren. Das waren insgesamt zwei spaßige Tage, wenn auch anstrengend. Gestern ging es dann mit dem Greyhound nach Brockville, einer 22000 Einwohner-Stadt. Dort wurden wir von Leon aufgesammelt, bei welchem wir nun zusammen mit dessen Frau Ana und Sohn Daniel (2) wohnen. Wir sind von Brockville nach Lyn, einem Mini-Örtchen gefahren. Von dort aus dann nochmal 2 km ins Nirgendwo. Jetzt haben wir beide unsere eigenen Zimmer, Ordnung und Ruhe. Also der komplette Gegensatz zu vorher. Heute hat sich Sahra zwei alte Möbel angesehen, allerdings waren sie nicht mehr zu restaurieren, so dass wir stattdessen damit begonnen haben dir Farbe vom Terrassengeländer abzukratzen, was uns sicherlich noch eine Weile beschäftigen wird.

Unterkunft & Familie:

Wie bereits beschrieben haben wir beide eigene Zimmer und werden zudem von Ana, welche ursprünglich aus Serbien kommt, bestens bekocht. Ana und Leon, welcher lange Zeit für die UN als Sicherheitsbeamter gearbeitet hat, leben hier mit dem Ziel ihren Sohn in einer möglichst gesunden Umgebung und mit gesundem Essen aufzuziehen und sich möglichst weit selbst zu versorgen. Hier auf der Farm, welche ungefähr 2 km auf 500 m umfasst, leben einige Hühner, Fasane, Gänse, drei Ponys, drei Emus und zwei Lämmer. Ansonsten gibt es hier noch die Hündin Marly, mit der wir wie auch mit dem süßen Sohn neben der Arbeit viel Spaß haben. Ansonsten ist es hier ruhig, einsam, aber extrem gemütlich. So wie ich mir das auch vorgestellt habe. Ein großartiger Ort bei extrem gastfreundlichen Leuten, um Ruhe zu finden.

Donnerstag, 21. März 2013

You 'll never walk alone

Erlebtes:

Der Montag stand ganz im Zeichen des Transfers nach Montreal. Hier habe ich dann das Hostel bezogen, um am nächsten Tag Sahra von Flughafen abzuholen. Während sie sich dann vom Jetlag erholt hat, habe ich mir bei einer Kneipentour wieder einen zugefügt, denn ich bin mit Baptiste, einem französischen Work and Traveler, nachts um 4 heimgelaufen. Montreal gefällt mir wesentlich besser als Toronto und der Ausblick vom Mont Royal gestern war fabelhaft. Heute sind wir dann durch das alte Montreal spaziert und haben uns das Cube Haus angesehen, da Sahra Architektur studiert hat. Dort wurden wir aber relativ schnell von einem Security Mitarbeiter wieder weggeschickt.

Wetter:

Am Montag als ich hier ankam war es mega kalt, schätze so um die -10 Grad abends. Am Dienstag hat es den ganzen Tag geschneit so dass am Ende 50 cm Schnee gefallen waren. Während bei uns das Chaos ausgebrochen wäre, ging hier alles seinen gewohnten Gang. Seit Mittwoch Sonnenschein und um die 0 Grad.

Quo vadis?:

Pläne ändern sich und so geht es jetzt nicht nach Quebec City, sondern am Sonntag wieder Richtung Toronto, nach Lyn in die Nähe von Brockville. Dort helfen wir auf einer Farm einer kleinen Familie, die zusätzlich auch noch ein Bed & Breakfast anbietet. Im Gegenzug erhalten wir Unterkunft und Essen umsonst und erhalten zusätzlich Einblick in das original Canadian Life. Heute haben wir spontan einige Montrealer für Couch Surfing angefragt, um auch morgen und übermorgen noch die Reisekasse zu schonen. Falls sich so spontan aber nichts ergibt, bleiben wir wohl noch die verbleibenden Nächte hier im Hostel.

Montag, 18. März 2013

Spontanität at its best

Eintrag von Sonntag:

Quo vadis?
Nachdem ich an meinem ersten Tag gemerkt habe, dass ich, wenn hier irgendwas wäre doch ziemlich aufgeschmissen bin und bis dato keinen Work & Traveler im Hostel gefunden hatte, hat das Schicksal mich auf einen verrückten Weg geführt. Kurz vor meiner Abreise habe ich einen Post in Facebook von der Reiseagentur gesehen, bei der Timo und ich damals für unsere Weltreise gebucht haben, in welchem auf eine Reisepartner-Vermittlungsseite verwiesen wurde. Wie es der Zufall so will, hat Sahra dort am Donnerstag eine Suchanfrage gestartet, dass sie noch im März nach Kanada los will. Am Freitag habe ich sie angeschrieben und keine 24 Stunden später hatte sie ihren Flug für Dienstag gebucht und ich meine restlichen Hostel Übernachtungen hier in Toronto gecancelt und ein Busticket nach Montreal gekauft. Morgen geht es also nach Montreal und von da aus soll es nach Kurzaufenthalt weiter nach Quebec City gehen, wo für uns beide eventuell die Möglichkeit besteht in einem Inn zu arbeiten. Hier fragt sie aber nochmal nach. Alles in allem, absolutely crazy!
Erlebtes:
Nachdem ich den Samstag hauptsächlich vor dem Computer verbracht habe (Selbstverständlich hat es der Mac nicht geschafft mein Busticket auszugeben), habe ich für heute beschlossen von dem Aushang hier im Hostel Gebrauch zu machen und das NBA-Spiel Toronto Raptors vs. Miami Heat anzusehen. Die 85 $ tun zwar weh, aber ich glaube nicht, dass ich nochmal auf der Reise die Gelegenheit bekomme den amtierenden NBA-Champion zu sehen. Also ging es heute am St. Patrick's Day ins Air Canada Centre. Wie erwartet war das Spiel eine klare Angelegenheit für die Heat, obwohl doch tatsächlich zu Beginn des letzten Viertels kurz Gleichstand war. Dann haben die Heat aber einen 28:4 Run in 6 Minuten hingelegt, so dass der Käse dann gegessen war. Ansonsten war es mal cool eine solche Show mitzuerleben. Im Gegensatz zum Fußballstadion war da aber nahezu keine Stimmung (außer jemand ist durch den Block gelaufen und hat Shirts oder Kinogutscheine verschenkt, dann war das Gegreische groß), so dass während des Spiels eigentlich immer Musik lief.

Freitag, 15. März 2013

Lebenszeichen

Da kommt er nun. Der erste Beitrag aus Toronto. Und ich sitze an einem Apple, da kommt direkt Freude bei mir auf. Ich habe mir ueberlegt, dass ich meine Beitraege ein wenig kategorisiere, da vielleicht nicht jeder alles lesen will/interessant findet (mein Opa will sicher alles ueber das Wetter wissen, mich wuerde es aber nicht interessieren.) Ich hoffe, dass nicht alle Beitraege so lange werden wie dieser. Also los gehts:

Anreise, Visum und Organisatorisches:

Die Anreise lief relativ problemlos ab, obwohl wir in Frankfurt mit einer halben Stunde Verspaetung gestartet sind ("warten auf andere Fluggaeste", die kamen aber irgendwie nicht, zumindest war das Flugzeug nur zu etwa 50% besetzt. In Toronto wurde ich dann hinter der ersten Zollkontrolle herausgewunken, habe dann eine Stunde in der Schlange gestanden, um dann als ich vorne war in eine andere, aber kurze Schlange geschickt wurde. Aergerlich. Zum Glueck war auch mein Gepaeck da, so dass ich fuer sehr guenstige 3$ ins Hostel fahren konnte. Gestern habe ich dann noch meine Sozialversicherungsnummer beantragt, war auf dem CN Tower und heute habe ich ein Konto eroeffnet.

Wetter:

Im Gegensatz zu Deutschland liegt hier derzeit kein Schnee. Allerdings herrschen hier dennoch Temperaturen um 0 Grad und es weht seit meiner Ankunft ein bestaendiger Wind der das ganze recht unangenehm macht. Ansonsten schoenster Sonnenschein, wie auf den Fotos zu sehen ist.

Hostel:

Das Hostel "Planet Traveller" ist an sich klasse. Ich wurde herzlich empfangen und umhergefuehrt. Von der Dachterrasse gibt es einen herrlichen Ausblick auf die Skyline. Sonst ist alles neu und abhaenging von den Zimmergenossen auch sauber. Ultra stresst aber das WLAN, das permanent nicht funktioniert. Ein wenig mehr Raum zur persoenlichen Entfaltung waere wohl auch nicht schlecht, aber damit muss man einfach zu recht kommen.


Arbeitssuche:

Damit habe ich heute angefangen. Dazu habe ich auf einem Portal aehnlich wie Monster einen Lebenslauf erstellt und den dann auf 12 Ausschreibungen fuer Rezeptionisten oder Kassierer geschickt, die meisten davon in Niagara Falls, der Stadt an den Niagarafaellen. Mal sehen was da zurueckkommt.

Quo vadis?

Die Zeichen stehen auf Abschied von Toronto. Die Stadt gefaellt mir irgendwie nicht sonderlich gut und mir fehlt hier auch der gruene Fleck wie der Central Park in NY oder die Royal Botanic Gardens in Sydney. Wo es genau hingehen wird, ueberlege ich mir jetzt in den naechsten Tagen.

Erstaunliches aus Kanada (gibt glaube ich meine Lieblingskategorie):


  • Bei der Eroeffnung des Bankkontos wurde ich mit Mario angesprochen und an "George" verwiesen.
  • PIN und Online-Passwort werden ganz einfach in den Computer des Beraters eingegeben. Verrueckt.
  • Die Kanadier sind irgendwie sehr ruhige und aufmerksame Autofahrer. Wo es keine Ampel gibt, wird angehalten, wenn man ueber die Strasse will. Ich haette wohl schon einige angefahren, wenn ich hier mit dem Auto unterwegs waere.


Dienstag, 12. März 2013

My bags are packed, I'm ready to go





Die Überschrift sagt es schon. Ich bin abflugbereit. Bleibt die Frage, ob der Flughafen morgen abflugbereit ist, draußen herrscht riesiges Schneechaos. Irgendwie werden gerade Erinnerungen an den verzögerten Start der Weltreise wach.







Nach einer schönen Abschiedsparty am Samstag, sind nun auch die letzten Reste davon beseitigt. Die letzten Gruppenstunden und Basketball liegen hinter mir, der Terminplan und die To-Do-Liste sind leer.


Langsam kommt es auch in meinem Kopf an, dass ich alles Gewohnte, alle meine Freunde und Familie ab morgen für unbestimmte Zeit in meiner Heimat zurücklasse. 

Dienstag, 5. März 2013

Die Zeit beginnt zu rasen

Nachdem ich am Wochenende bereits zum letzten Mal als KjG Dekanatsleitung in Erscheinung getreten bin, habe ich auch gestern meine letzten Pflichten als BDKJ Vorstand hinter mich gebracht. Mittlerweile leert sich die to-do Liste immer weiter. Problematischerweise füllt sie sich jedoch immer wieder mit neuen Sachen auf, die spontan noch zu erledigen sind. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob es so clever war, in meine letzte Woche in Deutschland meinen Geburtstag und meine Abschiedsparty zu stecken. Immerhin ist die Tasche mittlerweile zum größten Teil gepackt (außer ein paar Turnschuhen scheint auch alles reinzupassen) und die Utensilien für den Kulturbeutel sind gekauft. Es bleibt also eine Woche, um festzustellen, was ich vergessen habe einzupacken.

Freitag, 1. März 2013

Die Anspannung steigt


Es ist der erste Tag nach juwi und es gibt jede Menge zu tun. Führerscheinstelle, Arbeitsamt und Finanzamt, Steuererklärung und Schuhe kaufen steht auf dem Plan. Abends geht es dann noch zur KjG Diözesankonferenz, um dort meinen Pflichten als Dekanatsleitung nachzukommen.

Die Anspannung und Aufregung steigt merklich, jetzt wo ich nicht mehr sagen kann, dass ich ja erstmal noch am arbeiten bin.